Heidelberger Poetikdozentur 2016

FELICITAS HOPPE

»Kröne dich selbst, sonst krönt dich keiner!«

 

Hoppe Felicitas
Felicitas Hoppe. Copyright: Tobias Bohm
Felicitas Hoppe wurde am 22. Dezember 1960 in Hameln an der Weser geboren. Sie absolvierte ein Studium der neueren deutschen Literaturwissenschaft, Rhetorik, Religionswissenschaft und Italianistik in Hildesheim, Tübingen, Oregon/USA, Berlin und Rom. Nebenbei arbeitete sie als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, gelegentlich auch als Journalistin für verschiedene Feuilletons. Seit 1996 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin. 1997 reiste sie auf einem Containerfrachtschiff um die Welt; seither unternahm sie zahlreiche weitere Reisen in ferne Länder.

Nach ihrem Prosa-Debüt »Picknick der Friseure« (1995) wurde Felicitas Hoppe, obwohl bereits 36-jährig, einer »Fräuleinwunder« genannten Gruppe neuer junger Autorinnen zugerechnet. Dass sie indessen einen sehr eigenen individuellen Ton in die deutsche Gegenwartsliteratur eingeführt hat, wurde seit »Pigafetta« (1999) augenscheinlich – einem Roman über die Ereignisse an Bord eines Containerschiffs auf Weltumsegelung und zugleich eine Hommage an den Magellan-Chronisten und Seemann Antonio Pigafetta. Es folgte der pseudo-historische Roman »Johanna« (2006) über Jean d’Arc und »Iwein Löwenritter« (2008), eine moderne Nachdichtung des mittelhochdeutschen Artusromans »Iwein« von Hartmann von Aue. Vorläufiger Höhepunkt ihrer schriftstellerischen Laufbahn bildet »Hoppe« (2012), eine fiktive Autobiographie, die drei verschiedene Hoppes miteinander ins Spiel bringt und ihrer Autorin den Georg-Büchner-Preis eintrug.

Felicitas Hoppe genießt den Ruf einer Fundamental-Erzählerin mit Vorliebe für Abenteuer, Historie und Biographisches. Ein besonderes Faible hat sie für Märchen, Sagen und Legenden, die sie in unterschiedlichen Formen in ihre Texte einbaut. Literarische Phantasie, der Rückgriff auf volkstümliche Erzähltraditionen bei gleichzeitiger permanenter Reflexion alles Erzählten sind Charakteristika ihrer verspielten postmodernen Literatur. Das Dilemma literarischen Schreibens hat Felicitas Hoppe einmal im Spiegel ihrer Heldin Johanna analysiert: »Wir wollen uns zur Welt und ihrer Geschichte verhalten, mit unserer eigenen Sprache und Imagination. Johanna dagegen, die Analphabetin, greift zum Schwert, setzt sich aufs Pferd, reitet in die Schlacht und wird schuldig, während wir einfach weiterschreiben, eingesperrt im Erzählen über den großen Wunsch, endlich zu handeln.«

 

Werke (Auswahl):

Picknick der Friseure. Geschichten (1996)

Pigafetta (1999)

Paradiese, Übersee (2003).

Verbrecher und Versager. Fünf Porträts (2004)

Johanna (2006)

Iwein Löwenritter (2008)

Sieben Schätze. Ausgburger Vorlesungen (2009)

Hoppe (2012)

 

Auszeichnungen u.a.

Aspekte-Literaturpreis (1996)

Rauriser Literaturpreis (1997)

Bremer Literaturpreis (2007)

Georg-Büchner-Preis (2012)

Erich-Kästner-Preis für Literatur (2015)

 

Programm

 

Mittwoch, 1. Juni 2016, 19:15 Uhr

Hoppe, das bin übrigens ich: Über Autobiografie und Selbsterfindung
Erste Poetikvorlesung mit Felicitas Hoppe

Begrüßung: Prof. Dr. Jörg Riecke, Dekan der Neuphilologischen Fakultät
Dr. Andrea Edel, Leiterin der Kulturamtes der Stadt Heidelberg

Einführung: Prof. Dr. Michaela Kopp-Marx, Germanistisches Seminar

Alte Universität, Aula
Grabengasse 1 ∙ 69117 Heidelberg

Eintritt frei

 

 

Freitag 3. Juni 2016, 16:00 Uhr

Hoppe
Lesung und Gespräch mit Felicitas Hoppe

im Rahmen der 22. Heidelberger Literaturtage
Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz

Eintritt: 9.- €, erm. 7.- €

 

 

Mittwoch, 8. Juni 2016, 19:15 Uhr

Wir sind hier doch nicht in Amerika: Über Reisen und Nacherzählen
Zweite Poetikvorlesung mit Felicitas Hoppe

Neue Universität, Hörsaal 13
Grabengasse 3 ∙ 69117 Heidelberg

Eintritt frei

 

 

Donnerstag 9. Juni, 2016, 19:30 Uhr

Abenteuer Erzählen
Ein Streifzug durch das Werk
Lesung und Gespräch mit Felicitas Hoppe

Moderation: Prof. Dr. Michaela Kopp-Marx

Kulturhaus Karlstorbahnhof
Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

Eintritt: 10.- €, erm. 8.- €

 

 

Mittwoch, 15. Juni 2016, 19:15 Uhr

Und jetzt darf endlich der Held auf die Bühne: Über Werkstatt- und Frauenarbeit
Dritte Poetikvorlesung mit Felicitas Hoppe

Neue Universität, Hörsaal 13
Grabengasse 3 ∙ 69117 Heidelberg

Eintritt frei

 

 
Veranstalter:
Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg
 
Kontakt:
Prof. Dr. Michaela Kopp-Marx
 

 

Die Heidelberger Poetikdozentur wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Heidelberg

 

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Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren Dr. Karin Koepff und Dr. Peter Koepff.

 

Letzte Änderung: 09.06.2017
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