Lehrveranstaltungen von Priv.-Doz. Dr. Jochen A. Bär

Thematischer Überblick

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Sprachwissenschaftliche Systematik

Variationslinguistik

Pragmalinguistik

Sprachgeschichte

Sprachreflexion und Sprachkritik

Angewandte Linguistik

Literaturwissenschaft

 

Chronologischer Überblick (rückläufig)

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Wintersemester 2010/11

Sommersemester 2010

Wintersemester 2009/10

Sommersemester 2009

Wintersemester 2008/09

Sommersemester 2008

Wintersemester 2007/08

Sommersemester 2007

Wintersemester 2006/07

Sommersemester 2006

Wintersemester 2005/06

Sommersemester 2005

Wintersemester 2004/05

Sommersemester 2004

Wintersemester 2003/04

Sommersemester 2003

Wintersemester 2002/03

Sommersemester 2002

Wintersemester 2001/02

Sommersemester 2001

Wintersemester 2000/01

Sommersemester 2000

Wintersemester 1998/99

Sommersemester 1998

Wintersemester 1997/98

Sommersemester 1997

Wintersemester 1996/97

Wintersemester 1995/96

Sommersemester 1995

Wintersemester 1994/95

Sommersemester 1994

Wintersemester 1993/94

 

Details zu den Lehrveranstaltungen

Einführung in die germanistische Sprachwissenschaft

  • SoSe 1997 (Universität Heidelberg, Schule für Logopädie [Kopfklinikum])
  • WS 1997/98 (Universität Heidelberg, Schule für Logopädie [Kopfklinikum])
  • SoSe 1998 (Universität Heidelberg, Schule für Logopädie [Kopfklinikum])
  • WS 2001/02 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2002 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2003/04 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2004 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2006 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2006/07 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2008 (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2009 (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • WS 2009/10 (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Die Veranstaltung gibt einen ersten Überblick über die wissenschaftliche Beschäftigung mit der deutschen Sprache. Thema­tisiert werden wichtige Fragestellungen und Methoden anhand folgender Gegenstände:

  1. Sprache und Sprechen: Untersuchungsgegenstand, sprachwissenschaftliche Fragestellungen und Zielsetzungen
  2. Grundlagen der Semiotik (Zeichenlehre)
  3. Phonetik und Phonologie des Deutschen
  4. Graphematik und Orthographie des Deutschen
  5. Morphologie des Deutschen: Grundbegriffe; Flexion; Wortbildung
  6. Syntax: Grundbegriffe; Wortarten; Satzgliedlehre; Valenztheorie; Stellungsfeldermodell; funktionale Grammatik
  7. Semantik: Bedeutung auf Wortebene, Satzebene und Textebene
  8. Textlinguistik
  9. Pragmatik: Sprechakttheorie; Konversationsmaximen
  10. Soziale, regionale und historische Varietäten des Deutschen
  11. Psycholinguistik

Erworben werden sollen ein allgemeiner Überblick über das Fachgebiet Neuere deutsche Sprache sowie Grundkenntnisse linguistischer Methoden und Termini, wie sie für die weiterführenden Proseminare, für die Zwischenprüfung und später für das Hauptstudium Voraussetzung sind.

Literatur:

  • Linke, Angelika / Markus Nussbaumer / Paul R. Portmann: Studienbuch Linguistik. 5. Auflage Tübingen 2004. (= RGL 121) [Zur Anschaffung empfohlen.]
  • Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 7., neu bearb. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005. (Bd. 4 der 12-bändigen Duden-Reihe.)
  • Duden. Deutsche Grammatik kurz gefasst. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2003.
  • Duden. Deutsche Rechtschreibung kurz gefasst. 2., überarb. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien/ Zürich 2005.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Orthographie des Deutschen

  • SoSe 1995: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2001/02: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Das Seminar beschäftigt sich mit der deutschen Orthographie in Geschichte und Gegenwart. Dabei sind auch aktuelle Bezüge zu berücksichtigen: Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung nach 1996 bereitet vie­len Zeitgenossen Schwierigkeiten. Besonders problematisch ist die Groß- und Kleinschreibung, und auch was getrennt und zusammen geschrieben wird ist oft unklar. Vor allem professionell mit Schreiben Befasste, z. B. Lehrerinnen und Lehrer, Korrektorinnen und Korrektoren und auch Journalistinnen und Journalisten, sind betroffen. Darüber hinaus werden aktive Rechtschreibkenntnisse zunehmend gering geachtet. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, so empfiehlt sich ein Besuch der Veranstaltung zur Schärfung des Problem­bewusstseins.

Literatur:

  • Nerius, Dieter (Hg.): Deutsche Orthographie. 3. neu bearb. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Flexion und Wortbildung des Deutschen

  • SoSe 2002: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2009/10: Hauptseminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Die Morphologie oder Lehre von den bedeutungstragenden Wortbestandteilen gliedert sich in zwei große Bereiche: die Flexions­morphologie und die Wortbildungsmorphologie. Damit sind zwei wichtige Gebiete der Grammatik des Deutschen angesprochen, die es im Seminar zu erarbeiten gilt. Übergange zur Syntax und zur Semantik werden ebenfalls zu behandeln sein, und auch Aspekte der Orthographie (Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung) werden thema­tisiert. – Im Ganzen geht es darum, aus einem bestimmten Blickwinkel – eben dem der Wortbausteine in ihren verschiedenen Dimensionen – heraus einen Eindruck vom Aufbau des deutschen Sprachsystems zu gewinnen.

Literatur:

  • Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 7., neu bearb. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005. (Bd. 4 der 12-bändigen Duden-Reihe.)
  • Eisenberg, Peter: Grundriß der deutschen Grammatik. Bd. 1: Das Wort. Stuttgart/Weimar 1998, korr. Nachdr. 2000. Bd. 2: Der Satz . Stuttgart/Weimar 1999.
  • Engel, Ulrich: Deutsche Grammatik. 2., verb. Aufl. Heidelberg 1991.
  • Fleischer, Wolfgang / Irmhild Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. 2., durchges. Aufl. Tübingen 1995.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Syntax des Deutschen

  • SoSe 2006: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Unter Syntax versteht man gemeinhin die Lehre vom Satz. Damit ist gleichzeitig zuviel (angesichts von ca. 200 konkurrierenden Satz-Definitionen) und zu wenig gesagt, letzteres deshalb, weil die Syntax überhaupt die Lehre vom Aufbau komplexerer Gefüge (Mehrworteinheiten) beschreibt und also auch Syntagmen im weiteren Sinne (Wortgruppen oder Phrasen) zum Gegenstand hat. Darüber hinaus ist die Zugehörigkeit eines Wortes zu einer bestimmten Wortart zumeist nur aufgrund seines syntaktischen Ver­haltens zu bestimmen, so dass auch die Wortartenlehre zur Syntax gehört. Auch Beührungspunkte mit der Morphologie sowie Übergänge zur Semantik werden zu behandeln sein.

Literatur:

  • Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 7., neu bearb. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005. (Bd. 4 der 12-bändigen Duden-Reihe.)
  • Eisenberg, Peter: Grundriß der deutschen Grammatik. Bd. 1: Das Wort. Stuttgart/Weimar 1998, korr. Nachdr. 2000. Bd. 2: Der Satz . Stuttgart/Weimar 1999.
  • Engel, Ulrich: Deutsche Grammatik. 2., verb. Aufl. Heidelberg 1991.
  • Helbig, Gerhard/Joachim Buscha (2001): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Berlin/München/Wien/Zürich/New York.
  • Hentschel, Elke / Harald Weydt (2003): Handbuch der deutschen Grammatik. 3., vollst. neu bearb. Aufl. Berlin/New York.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Grammatik des Deutschen

  • SoSe 2005: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die Veranstaltung gibt einen Überblick über ausgewählte Gegenstandsbereiche der deutschen Grammatik: Behandelt werden: 1. Allgemeines und Systematisches , 2. Flexionsmorphologie, 3. Wortbildungsmorphologie, 4. Syntax, 5. Textik.

Literatur:

  • Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 7., neu bearb. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005. (Bd. 4 der 12-bändigen Duden-Reihe.)
  • Eisenberg, Peter: Grundriß der deutschen Grammatik. Bd. 1: Das Wort. Stuttgart/Weimar 1998, korr. Nachdr. 2000. Bd. 2: Der Satz. Stuttgart/Weimar 1999.
  • Engel, Ulrich: Deutsche Grammatik. 2., verb. Aufl. Heidelberg 1991.
  • Fleischer, Wolfgang / Irmhild Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. 2., durchges. Aufl. Tübingen 1995.
  • Helbig, Gerhard/Joachim Buscha (2001): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Berlin/München/Wien/Zürich/New York.
  • Hentschel, Elke / Harald Weydt (2003): Handbuch der deutschen Grammatik. 3., vollst. neu bearb. Aufl. Berlin/New York.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Grammatikosemantik

  • SoSe 2010: Hauptseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Der Übergang zwischen Grammatik und Semantik ist fließend. Behandelt werden theoretische Grundlagen beider Disziplinen sowie die Möglichkeiten, die sich durch eine Verbindung beider für die empirische Arbeit in Sprach- und auch Literaturwissen­schaft ergeben. Vorausgesetzt werden sehr gute grammatische Grundlagenkenntnisse, insbesondere die aktive Beherrschung der Konstituentenstrukturanalyse.

Literatur:

  • Die gängigen Grammatiken des Deutschen.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Lexikologie des Deutschen

  • WS 1995/96: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Was unter einem Wort zu verstehen ist, mag aus alltagssprachlicher Sicht unproblematisch sein; die Linguistik hat sich daran bis heute mit zweifelhaftem Erfolg abgearbeitet. Gleichwohl gibt es in Theorie und Empirie verschiedene höchst erfolgreiche Beschreibungsmodelle, die in viele andere Bereiche der Sprachwissenschaft (u. a. Grammatik, Stilistik, Pragmatik, Varietäten­linguistik, Sprachkritik) hineinreichen. – Das Seminar behandelt im Einzelnen folgende Gegenstände:

  1. Linguistische Ansätze zur Beschreibung des Phänomens "Wort"
  2. Das Wort: seine grammatische Dimension
  3. Das Wort: seine semantische Dimension
  4. Das Wort: seine pragmatische Dimension
  5. Wörter in Feldern: die onomasiologische Perspektive
  6. Das Wortinventar der deutschen Sprache I: Wortarten
  7. Das Wortinventar der deutschen Sprache II: Varietäten
  8. Das Wortinventar der deutschen Sprache III: die Fremdwortproblematik
  9. Lexikographische Ansätze zur Beschreibung des deutschen Wortschatzes
  10. Wörter in historischer Dimension
  11. Der Wortschatz als Spiegel der Kulturgeschichte
  12. Das Wort im Spiegel der Sprachkritik

Literatur:

  • Reichmann, Oskar: Germanistische Lexikologie. 2., vollst. umgearb. Aufl. v. Deutsche Wortforschung. Stuttgart 1976. (Sammlung Metzler 82.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Phraseologie des Deutschen

  • WS 2006/07: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Ein schwarzes Brett ist nicht notwendig ein Brett und muss auch nicht unbedingt schwarz sein; wer ein Auge auf jemanden wirft, läuft nachher nicht einäugig durch die Gegend, und wer jemanden übers Ohr haut, kann in aller Regel nicht wegen Körper­ver­letzung belangt werden. – Sprichwörter und Redensarten, idiomatische Wendungen und sonstige semantisch eigenständige Mehrwort-Einheiten stellen die Wissenschaft vor eine Reihe von Problemen, z. B.: Was haben sie gemeinsam, was unter­scheidet sie? Wie sind sie strukturiert? Welche Funktion haben sie in der gesprochenen und geschriebenen Sprache? Handelt es sich um lexikalische oder syntaktische Einheiten? Woher kommen bestimmte Wendungen; wie erklären sie sich? – Dies und manches mehr wird im Seminar thematisiert.

Literatur:

  • Burger, Harald (2003): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 2., überarb. Aufl. Berlin (Grundlagen der Germanistik 36).
  • Fleischer, Wolfgang (1997): Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. 2., durchges. u. erg. Aufl. Tübingen.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Namenkunde

  • SoSe 2004: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2007/08: Proseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Die Namenkunde oder Onomastik beschäftigt sich mit den Eigennamen (Nomina propria), die im Unterschied zu den »norma­len« Wörtern (Nomina appellativa) nicht für Klassen von Gegenständen, sondern für einzelne Individuen stehen. Grob unter­scheiden lässt sich zwischen Personennamen und Ortsnamen; erstere lassen sich (im europäischen Kulturkreis und insbe­sondere im deutschen Sprachraum, auf den sich das Seminar beschränkt) unterteilen in Vornamen, Familiennamen und Über­namen, letztere in Ortsnamen im engeren Sinne (z. B. Städtenamen), Flur- und Landschaftsnamen sowie Gewässernamen. – Neben einem Überblick über das deutsche Nameninventar soll das Seminar folgende Inhalte haben: linguistische Einordnung des Phänomens »Name«, Namen als Quelle der Kulturgeschichte, Namen in Magie und Volksglaube, Namen in der Literatur, exemplarische etymologische Bestimmung von Eigennamen.

Literatur:

  • Eichhoff, Jürgen/Wilfried Seibicke/Michael Wolffsohn (Hgg.): Name und Gesellschaft. Soziale und historische Aspekte der Namengebung und Namenentwicklung. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001. (Thema Deutsch 2.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Semantik

  • SoSe 1997: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2003: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2004/05: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2005: Seminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • WS 2007/08: Seminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • SoSe 2009: Hauptseminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • WS 2009/10: Vorlesung (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • SoSe 2010: Hauptseminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Die Semantik oder Lehre von der Zeichenbedeutung wird üblicherweise als Wortsemantik verstanden. Dass es daneben auch eine Morphem-, eine Syntagmen-, eine Satz- und eine Textsemantik gibt, wird meist vernachlässigt, soll aber in diesem Seminar ebenfalls thematisiert werden. Behandelt werden sollen unterschiedliche semantische Ansätze (z. B. der referentiellen, menta­listischen und pragmatischen Semantik) sowie verschiedene Anwendungsmöglichkeiten (z. B. in der literarischen Interpretation oder in der Begriffsgeschichte). Vorgestellt und praktisch geübt werden sollen auch Methoden der praktischen Semantik, d. h. die konkrete Arbeit am sprachlichen Material.

Literatur:

  • Keller, Rudi (1995): Zeichentheorie. Zu einer Theorie semiotischen Wissens. Tübingen/Basel. (UTB 1849.)
  • Lutzeier, Peter Rolf (1985): Linguistische Semantik. Stuttgart. (Sammlung Metzler 219.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Relationale Semantik

  • WS 2008/09: Hauptseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die Untersuchung von lexikalisch-semantischen Relationen wie Synonymie, Hyponymie und Meronymie ist seit vielen Jahren als probates Mittel zur Untersuchung lexikalischer Bedeutungen bekannt. Die These lautet: Ich weiß, was ein Wort bedeutet, wenn ich die Gesamtheit der lexikalisch-semantischen Relationen kenne, in denen es steht. Das Seminar geht der Frage nach, was solche Relationen überhaupt sind, welche es gibt und wie man sie erkennt bzw. systematisch untersucht. Neben der theo­retischen Reflexion steht gleichberechtigt die praktische Arbeit an ausgewählten Textkorpora. – Vorausgesetzt werden sehr gute Grammatikkenntnisse bzw. die Bereitschaft, sich solche Kenntnisse zügig anzueignen.

Literatur:

  • Lyons, John (2002): Sense relations: An overview. In: Lexikologie. Lexicology. Ein internationales Handbuch zur Natur und Struktur von Wörtern und Wortschätzen. An international handbook on the nature and structure of words and vocabularies. Hrsg. v. D. Alan Cruse / Franz Hundsnurscher / Michael Job / Peter Rolf Lutzeier. 1. Halbbd. Berlin/New York, 466-472. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 21.1.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Varietäten des Deutschen

  • WS 2004/05: Seminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • WS 2005/06: Seminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Die deutsche Sprache ist kein einheitliches Gebilde, sondern eine Gesamtheit von Subsystemen, so genannten Varietäten. Diese lassen sich nach Raum, Zeit, sozialer Schicht bzw. Gruppe, Lebensalter, Funktion, Situation usw. unterscheiden. Das Seminar befasst sich mit Dimensionen und Typen von Varietäten, mit ihren strukturellen und funktionalen Charakteristika, mit dem Verhältnis von Varietäten und Standardsprache sowie der Frage nach der Relevanz sprachlicher Normen. Thematisiert werden auch sprachliche Varietäten als Problem sowie Gegenstand des Schulunterrichts.

Literatur:

  • Eichinger, Ludwig M./Werner Kallmeyer (Hgg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? Berlin/New York 2005 (Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache 2004).
  • Häcki Buhofer, Annelies (Hg.): Vom Umgang mit sprachlicher Variation. Soziolinguistik, Dialektologie, Methoden und Wissenschaftsgeschichte. Festschrift für Heinrich Löffler zum 60. Geburtstag. Tübingen/Basel 2000. (Basler Studien zur deutschen Sprache und Literatur 80.)
  • Löffler, Heinrich: Germanistische Soziolinguistik. Berlin. 2., überarb. Aufl. Berlin 1994. (Grundlagen der Germanistik 28.)
  • Stickel, Gerhard (Hg.): Varietäten des Deutschen. Regional- und Umgangssprachen. Berlin 1997.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Dialektologie des Deutschen

  • WS 2003/04: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die deutsche Sprache ist kein einheitliches Gebilde, sondern eine Gesamtheit von Subsystemen, so genannten Varietäten. Diese lassen sich nach Raum, Zeit, sozialer Schicht bzw. Gruppe, Funktion, Situation usw. unterscheiden. Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung stehen die regionalen Varietäten des Deutschen, die Dialekte. Sie werden unter historischen, strukturellen und soziologischen Aspekten behandelt; dabei soll die empirische Arbeit im Vordergrund stehen. Ebenfalls behandelt wird die Frage, ob und inwiefern Dialekte eine Zukunft haben und welchen Stellenwert sie im Rahmen der Sprachgemeinschaft einnehmen bzw. einnehmen sollten. Dies betrifft unter anderem das Problem Dialekt im Schulunterricht.

Literatur:

  • Besch, Werner/Ulrich Knoop/Wolfgang Putschke/Herbert Ernst Wiegand (Hgg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. 2. Halbbde., Berlin/New York 1982; 1983. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 1,1; 1,2.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachsystem – Sprachnorm – Sprachvariation

  • WS 2008/09: Oberseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Das Oberseminar bzw. Forschungskolloquium dient der Vertiefung und Diskussion einzelner Themen der Linguistik, wie sie im Rahmen von Qualifikationsschriften (Bachelor-Arbeiten, Magisterarbeiten, Zulassungsarbeiten für Erstes Staatsexamen, Dissertationen) der eigenständigen Bearbeitung und Weiterführung bedürfen. In der ersten Sitzung des Oberseminars werden die Untersuchungsgebiete der projektierten Qualifikationsschriften zusammengetragen und ein Verteilungsplan für die Vorstellung der einzelnen Untersuchungen vereinbart. In der folgenden Sitzung wird für die Verfasserinnen und Verfasser von Qualifikationsschriften ausführlich erläutert, welche Strategien beim Verfassen einer wissenschaftlichen Untersuchung zu berücksichtigen sind. In den darauf folgenden Sitzungen präsentieren die Verfasserinnen und Verfasser der Qualifikationsschriften sowohl ihren Untersuchungsaufbau als auch die Untersuchungsergebnisse und stellen diese im Plenum zur Diskussion.

Literatur:

Wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprache und Geschlecht

  • WS 2010/11: Hauptseminar (RWTH Aachen, Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft)

Gegenstand:

Die Kategorie »Geschlecht« erscheint auf mindestens dreierlei Weise: als biologisches Geschlecht (Sexus), als soziales Geschlecht (Gender) und als grammatisches Geschlecht (Genus). Das Seminar thematisiert mögliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Aspekten und fragt nach der Relevanz spezifisch linguistischer Ansätze für die Geschlechterforschung. Dabei spielen Fragestellungen der Sprachgeschichte (»Wieso hat das Deutsche drei Genera; um welche Art von Kategorie handelte es sich dabei ursprünglich?«) und sprachwissenschaftshistorische Reminiszenzen (»Feministische Linguistik gestern und heute«) ebenso eine Rolle wie korpuslinguistische und diskursanalytische Verfahren. Ebenso werden die Relevanz des Themas für den Schulunterricht und Möglichkeiten seiner Einbindung in denselben erörtert.

Literatur:

  • Eichhoff-Cyrus, Karin M. (Hg.): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2004 (Thema Deutsch 5).

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Geschichte der deutschen Sprache

  • WS 1994/95: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2002/03: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2009: Vorlesung (Pädagogische Hochschule Heidelberg)
  • WS 2009/10: Hauptseminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Gegenstand ist die Sprachgeschichte des Deutschen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Das Thema soll in zweierlei Hinsicht behandelt werden: unter systemgeschichtlichem und unter kulturhistorischem Aspekt. Dass beide Arten der Fragestellung ineinander greifen, versteht sich von selbst. Darüber hinaus soll der methodenkritische Aspekt berücksichtigt werden, d. h., es werden auch Ausflüge in die Theorie sowohl wie in die Geschichte der Sprachgeschichtsschreibung unternommen.

Literatur:

Die gängigen Sprachgeschichten des Deutschen. Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Einführung in das Mittelhochdeutsche

  • SoSe 2001: Proseminar (Universität Darmstadt, Institut für Sprache und Literatur)

Gegenstand:

Unter Mittelhochdeutsch verstehen wir diejenige historische Varietät des Deutschen, die in der Zeit von ca. 1050 bis ca. 1350 gesprochen und geschrieben wurde. In dieser Zeit, die kultur- und literaturhistorisch in der so genannten hochhöfischen Epoche (ca. 1180–1230) kulminierte, entwickelte sich erstmals in der deutschen Sprachgeschichte eine sprachliche Leitvarietät. In dieser so genannten klassischen mittelhochdeutschen Dichtersprache manifestierte sich mit Autoren wie Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg und Walther von der Vogelweide die erste Blüte der deutschen Literatur. – Im Seminar geht es darum, anhand ausgewählter Texte eine Vorstellung von der uns heute recht fremd anmutenden sprachlichen und literarischen Realität des hohen Mittelalters zu gewinnen. Wir beschäftigen uns auf struktureller Ebene mit Lautung und Graphie, Morphologie, Wortschatz und Syntax und werden versuchen, die historischen und kulturhistorischen Rahmenbedingungen des hohen Mittelalters zum Verständnis der Sprachgeschichte nutzbar zu machen.

Literatur:

  • Hennings, Thordis: Einführung in das Mittelhochdeutsche. 2. Aufl. Berlin 2003.
  • Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 37. Aufl. Stuttgart 1983.

(Diese beiden Werke dienen als Arbeitsbücher und sind zur Anschaffung empfohlen; weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.)

 


Einführung in das Frühneuhochdeutsche

  • SoSe 1994: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 1997/98: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 1998/99: 2 parallele Proseminare (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2000/01: Proseminar (Universität Darmstadt, Institut für Sprache und Literatur)
  • WS 2002/03: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2004/05: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2005/06: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Unter Frühneuhochdeutsch verstehen wir diejenige historische Varietät des Deutschen, die in der Zeit von ca. 1350 bis ca. 1650 gesprochen und geschrieben wurde – in einem Zeitraum also, der vom Spätmittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg reicht. Die Epoche ist geprägt durch die Entwicklung des Bürgertums und die Ausbildung frühkapitalistischer Wirtschaftsformen, durch die großen Entdeckungen (Amerika) und Erfindungen (Buchdruck, Schießpulver) sowie durch die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften und den damit einhergehenden grundlegenden Wandel des Weltbildes (Kopernikus, Kepler, Galilei). Es ist die Zeit der Reformation, der Bauern- und der Glaubenskriege, aber ebenso des Humanismus, der Renaissance und des frühen Barock. Eine Fülle von Veränderungen musste intellektuell bewältigt werden, was sich natürlich auch und vor allem in der Sprache niedergeschlagen hat. Das Frühneuhochdeutsche unterscheidet sich vom Mittelhochdeutschen und vom Neuhochdeutschen durch das mehr oder weniger gleichberechtigte Nebeneinander einer Vielzahl von regionalen und sozialen Varietäten. Darüber hinaus versteht sich von selbst, dass die Sprache in dreihundert Jahren nicht dieselbe geblieben ist. Wir beschäftigen uns mit der sprachlichen Variation in Lautung und Graphie, Morphologie, Wortschatz, Syntax sowie auf Textebene und werden versuchen, die historischen und kulturhistorischen Rahmenbedingungen zum Verständnis der Sprachgeschichte nutzbar zu machen.

Literatur:

  • Hartweg, Frédéric/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsch. 2. Aufl. Tübingen 2005.
  • Reichmann, Oskar/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsches Lesebuch. Tübingen 1988.

(Diese beiden Werke dienen als Arbeitsbücher und sind zur Anschaffung empfohlen; weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.)

 


Historische Textlinguistik

  • SoSe 2007: Hauptseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Der interpretierende Umgang mit Texten ist eines der Hauptanliegen der Philologie. Linguistik und Literaturwissenschaft haben hier teils unterschiedliche, teils konvergierende Methoden und theoretische Ansätze entwickelt. Das Seminar geht von ausgewählten literarischen Texten aus (Lyrik und Prosa, z. B. C. Brentano, A. v. Droste-Hülshoff, A. Gryphius, H. v. Kleist, Th. Mann) und versucht so einen Brückenschlag zwischen beiden Disziplinen. Ebenfalls behandelt werden Sach- und Fachtexte; Aspekte der Textstrukturierung und der Textsemantik werden thematisiert. Gegen Ende des Semesters sollen nach Möglichkeit Ansätze zu einer Textsortengeschichte des Deutschen unternommen werden.

Literatur:

  • Adamzik, Kirsten (2004): Textlinguistik. Eine einführende Darstellung. Tübingen. (Germa­nistische Arbeitshefte 40.)
  • Beaugrande, Robert-Alain de / Wolfgang Ulrich Dressler (1981): Einführung in die Text­linguistik. Tübingen. (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 28.)
  • Coseriu, Eugenio (1994): Textlinguistik. Eine Einführung. Hrsg. u. bearb. v. Jörn Albrecht. 3., überarb. u. erw. Aufl. Tübingen/Basel. (UTB 1808.)
  • Heinemann, Margot / Wolfgang Heinemann (2002): Grundlagen der Textlinguistik. Inter­aktion – Text – Diskurs. Tübingen. (Reihe Germanistische Linguistik 230.)
  • Heinemann, Wolfgang / Dieter Viehweger (1991): Textlinguistik. Eine Einführung. Tübingen. (Reihe Germanistische Linguistik 115.)
  • Weinrich, Harald (2003): Textgrammatik der deutschen Sprache. Unter Mitarbeit von Maria Thurmair, Eva Breindl, Eva-Maria Willkop. 2., revid. Aufl. Hildesheim/Zürich/New York 2003.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Wortschatz des Frühneuhochdeutschen

  • SoSe 2007: Hauptseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Unter Frühneuhochdeutsch verstehen wir diejenige historische Varietät des Deutschen, die in der Zeit von ca. 1350 bis ca. 1650 gesprochen und geschrieben wurde – in einem Zeitraum also, der vom Spätmittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg reicht. Die Epoche ist geprägt durch die Entwicklung des Bürgertums und die Ausbildung frühkapitalistischer Wirtschaftsformen, durch die großen Entdeckungen (Amerika) und Erfindungen (Buchdruck, Schießpulver) sowie durch die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften und den damit einhergehenden grundlegenden Wandel des Weltbildes (Kopernikus, Kepler, Galilei). Es ist die Zeit der Reformation, der Bauern- und der Glaubenskriege, aber ebenso des Humanismus, der Renaissance und des frühen Barock. Eine Fülle von Veränderungen musste intellektuell bewältigt werden, was vor allem im Wortschatz seinen Niederschlag findet. Das Frühneuhochdeutsche unterscheidet sich zudem vom Mittelhochdeutschen und vom Neuhochdeutschen durch das mehr oder weniger gleichberechtigte Nebeneinander einer Vielzahl von regionalen und sozialen Varietäten (und damit Wortschätzen); zudem versteht sich von selbst, dass die Sprache in dreihundert Jahren nicht dieselbe geblieben ist. Wir beschäftigen uns daher auch mit Variation im Wortschatz, nicht zuletzt im Bereich der Semantik.

Literatur:

  • Hartweg, Frédéric/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsch. 2. Aufl. Tübingen 2005.
  • Reichmann, Oskar/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsches Lesebuch. Tübingen 1988.

(Diese beiden Werke dienen als Arbeitsbücher und sind zur Anschaffung empfohlen; weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.)

 


Sprachgeschichte des 20. Jahrhunderts

  • WS 2007/08: Hauptseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Das 20. Jahrhundert unter sprachhistorischem Aspekt zu behandeln, mag auf den ersten Blick wenig naheliegend erscheinen: Der historische Abstand ist gering; für viele Zeitgenossen, vor allem für die ältere Generation, ist es noch völlig aktuell, will sagen: Die Sprache des 20. Jahrhunderts ist die eigene Sprache, diejenige, die man gelernt hat und selbst zu sprechen meint. Texte von Günter Grass, Heinrich Böll, Bertold Brecht oder Hermann Hesse sind uns in ganz anderer Weise "gegenwärtig", will sagen: unmittelbar zugänglich, als solche von Wieland, Grimmelshausen, Luther oder gar Wolfram von Eschenbach.
    Sprachgeschichtliche Betrachtung impliziert allerdings keineswegs notwendig einen großen zeitlichen Abstand. Stattdessen zeigt sich, dass Sprache sich auch in vergleichsweise kleinen Zeiträumen tiefgreifend wandeln kann. Für das 20. Jahrhundert gilt dies auf nahezu allen Ebenen der Betrachtung, von der Grammatik über den Wortschatz und das Textsortenspektrum bis hin zu den soziopragmatischen Mustern der Sprachverwendung, darüber hinaus für das Verhältnis der sprachlichen Varietäten untereinander und für den fremdsprachlichen Einfluss, und nicht zuletzt auch für die Frage nach dem Sprachbewusstsein (d. h. hier vor allem: dem Normen- und Regelbewusstsein) der Sprecherinnen und Sprecher.
    Zum Verständnis der sprachhistorischen Entwicklungen während des 20. Jahrhunderts ist sinnvollerweise die Vorgeschichte (zumindest seit dem späten 18. Jahrhundert) mitzuberücksichtigen. Ebenso interessant erscheint die Beobachtung von Entwicklungstendenzen, d.h. die Frage nach der Zukunft der deutschen Sprache. Wer beides gleichermaßen in den Blick nimmt, findet Grund, eine sprachhistorische Periodengrenze in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Erwägung zu ziehen – eine Überlegung, die im Seminar diskutiert werden kann und sollte.

Literatur:

  • Androutsopoulos, Jannis K. (1998): Deutsche Jugendsprache. Untersuchungen zu ihren Strukturen und Funktionen. Frankfurt a. M. u. a.
  • Androutsopoulos, Jannis K. (2001): Ultra korregd Alder! Zur medialen Stilisierung und Popularisierung von 'Türkendeutsch'. In: Deutsche Sprache 4, 321–339.
  • Bär, Jochen A. (2001): Fremdwortprobleme. Sprachsystematische und historische Aspekte. In: Der Sprachdienst 45, 121–133 u. 169–182.
  • Bär, Jochen A. (2002): Darf man als Sprachwissenschaftler die Sprache pflegen wollen? Anmerkungen zu Theorie und Praxis der Arbeit mit der Sprache, an der Sprache, für die Sprache. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 30, 222–251.
  • Bär, Jochen A. (2004): Bildwörter und Wortbildungen. Strukturelle Besonderheiten neumedialer Varietäten in sprachhistorischer Bewertung. In: Germanistische Mitteilungen 59, 65–81.
  • Bär, Jochen A. (2009): Die Zukunft der deutschen Sprache. In: Sprache Hrsg. v. Ekkehard Felder. Berlin/Heidelberg (Heidelberger Jahrbücher 53), 59–106.
  • Besch, Werner/Oskar Reichmann/Stefan Sonderegger (Hgg.) (1984; 1985): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2 Halbbände, Berlin/New York. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2, 1; 2, 2)
  • Besch, Werner/Anne Betten/Oskar Reichmann/Stefan Sonderegger (Hgg.) (1998; 2000; 2003; 2004): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Auflage. 4 Teilbände. Berlin/New York. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2,1; 2,2; 2,3; 2.4).
  • Braun, Peter (1979): Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Stuttgart u. a.
  • Gardt, Andreas (2001): Das Fremde und das Eigene. Versuch einer Systematisierung des Fremdwortbegriffs in der deutschen Sprachgeschichte. In: Neues und Fremdes im deutschen Wortschatz. Aktueller lexikalischer Wandel. Hrsg. v. Gerhard Stickel. Berlin/New York, 30–58.
  • Gardt, Andreas/Klaus J. Mattheier/Oskar Reichmann (Hgg.) (1995): Sprachgeschichte des Neuhochdeutschen. Gegenstände, Methoden, Theorien. Tübingen. (Reihe Germanisti­sche Linguistik 156).
  • Gloy, Klaus (1998): Sprachnormierung und Sprachkritik in ihrer gesellschaftlichen Verflechtung. In: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. Hrsg. v. Werner Besch/Anne Betten/Oskar Reichmann/Stefan Sonderegger. 2. Auflage. 1. Teilbd. Berlin/New York (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2,1), 396–406.
  • Glück, Helmut / Wolfgang W. Sauer (1990): Gegenwartsdeutsch. Stuttgart. (Sammlung Metzler 252)
  • Günthner, Susanne (2007): Techniken der »Verdichtung« in der alltäglichen Narration. Kondensierungsverfahren in Beschwerdegeschichten. In: Sprachliche Kürze. Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte. Hrsg. v. Jochen A. Bär / Thorsten Roelcke / Anja Steinhauer. Berlin/New York (Linguistik – Impulse und Tendenzen 27), 131–158.
  • Hoberg, Rudolf (1990): Sprachverfall? Wie steht es mit den sprachlichen Fähigkeiten der Deutschen? In: Muttersprache 100, 233–243.
  • Hoberg, Rudolf (2000): Sprechen wir bald alle Denglisch oder Germeng? In: Die deutsche Sprache zur Jahrtausendwende. Sprachkultur oder Sprachverfall? Hrsg. v. Karin M. Eichhoff-Cyrus / Rudolf Hoberg. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich (Thema Deutsch 1), 303–316.
  • Kämper, Heidrun / Hartmut Schmitt (Hgg.) (1998): Das 20. Jahrhundert. Sprachgeschichte – Zeitgeschichte. Berlin/New York (IDS-Jahrbuch 1997).
  • Law, Claudia (2002): Das sprachliche Ringen um die nationale und kulturelle Identität Deutschlands. Puristische Reaktionen im 17. Jahrhundert und Ende des 20. Jahrhunderts. In: Muttersprache 112, 67–83.
  • Polenz, Peter von (1991; 1994; 1999): Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. 3 Bd. Berlin/New York.
  • Pörksen, Uwe (1988): Plastikwörter. Die Sprache einer internationalen Diktatur. Stuttgart.
  • Schiewe, Jürgen (2001): Aktuelle wortbezogene Sprachkritik in Deutschland. In: Neues und Fremdes im deutschen Wortschatz. Aktueller lexikalischer Wandel. Hrsg. v. Gerhard Stickel. Berlin/New York, 280–296.
  • Steinhauer, Anja (2007): Kürze im deutschen Wortschatz. In: Sprachliche Kürze. Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte. Hrsg. v. Jochen A. Bär / Thorsten Roelcke / Anja Steinhauer. Berlin/New York (Linguistik – Impulse und Tendenzen 27), 131–158.
  • Teuber, Oliver (1998): fasel beschreib erwähn – Der Inflektiv als Wortform des Deutschen. In: Germanistische Linguistik 141–142, 7–26.
  • Wiechers, Silke (2001): »Wir sind das Sprachvolk« – aktuelle Bestrebungen von Sprachvereinen und -initiativen. In: Muttersprache 111, 147–162.
  • Wiechers, Silke (2004): Die Gesellschaft für deutsche Sprache. Vorgeschichte, Geschichte und Arbeit eines deutschen Sprachvereins. Frankfurt a. M. u. a. (Sprache in der Gesellschaft 28.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachwandel

  • WS 2007/08: Proseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Jede »lebende« Sprache unterliegt einem permanenten Wandel, der allerdings im Alltag kaum je zu bemerken und nur über größere Zeitabstände hin erkennbar ist. Das Seminar beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Themen: Was ist Sprachwandel? Wie kommt es zum Sprachwandel? Welche Arten von Sprachwandel hat es im Laufe der deutschen Sprachgeschichte gegeben? Welche Sprachwandelerscheinungen sind in der deutschen Gegenwartssprache zu beobachten? Kann/sollte man Sprachwandel bewerten (und wenn ja, wie)?

Literatur:

  • Aitchison, Jean (2001): Language change: progress or decay? Third edition. Cambridge.
  • Cherubim, Dieter (Hg.) (1975): Sprachwandel. Reader zur diachronischen Sprachwissenschaft. Berlin/New York.
  • Coseriu, Eugenio (1974): Synchronie, Diachronie und Geschichte. Das Problem des Sprachwandels. München 1974 (Internationale Bibliothek für allgemeine Linguistik 3).
  • Dauses, August (1990): Theorien des Sprachwandels. Eine kritische Übersicht. Stuttgart.
  • Dauses, August (1991): Sprachwandel durch Analogie. Zu den Gründen des sprachlichen Wandels. Stuttgart.
  • Fritz, Gerd: Ansätze zu einer Theorie des Bedeutungswandels. In: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. Hrsg. v. Werner Besch / Oskar Reichmann / Stefan Sonderegger. 1. Halbbd. Berlin/New York 1984, 739–753.
  • Hoberg, Rudolf (1990): Sprachverfall? Wie steht es mit den sprachlichen Fähigkeiten der Deutschen? In: Muttersprache 100, 233–243.
  • Hoberg, Rudolf (2000): Sprechen wir bald alle Denglisch oder Germeng? In: Die deutsche Sprache zur Jahrtausendwende. Sprachkultur oder Sprachverfall? Hrsg. v. Karin M. Eichhoff-Cyrus/Rudolf Hoberg. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich (Thema Deutsch 1), 303–316.
  • Keller, Rudi (2003): Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache. 3., durchges. Aufl. Tübingen/Basel.
  • Knoop, Ulrich (1995): Ist der Sprachwandel ein historisches Phänomen? Überlegungen zu den Gegenständen der Sprachgeschichtsschreibung. In: Sprachgeschichte des Neuhochdeutschen. Gegenstände, Methoden, Theorien. Hrsg. v. Andreas Gardt / Klaus J. Mattheier / Oskar Reichmann. Tübingen (Reihe Germanisti­sche Linguistik 156), 19–38.
  • Lüdtke, Helmut, Hg. (1980): Kommunikationstheoretische Grundlagen des Sprachwandels. Berlin.
  • Paul, Hermann (1995): Prinzipien der Sprachgeschichte. 10., unveränderte Auflage. Studienausgabe. Tübingen (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 6).

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachtheorie in Geschichte und Gegenwart

  • WS 1993/94: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 1996/97: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2010/11: Vorlesung (RWTH Aachen, Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft)

Gegenstand:

Die menschliche Sprache bzw. eine historische Einzelsprache wie das Deutsche ist nicht nur das Medium, sondern auch ein bedeutender Gegenstand der philosophischen und wissenschaftlichen Reflexion. Bereits in der Antike haben sich hochrangige Denker mit dem Thema Sprache beschäftigt. Die Lehrveranstaltung befasst sich mit einigen der wichtigsten Autoren (z. B. Platon, Wilhelm von Humboldt) und Diskursen (z. B. Barock, Aufklärung, Romantik, historische Grammatik, Strukturalismus) und versucht zudem eine historiographietheoretische Annäherung.

Literatur:

  • Amirova, T. A. / B. A. Ol’chovikov / J. V. Rošdestvenskij (1980): Abriß der Geschichte der Linguistik. Ins Deutsche übers. v. Barbara Meier, hrsg. v. Georg Friedrich Meier. Leipzig.
  • Arens, Hans (1969): Sprachwissenschaft. Der Gang ihrer Entwicklung von der Antike bis zur Gegenwart. 2., durchgesehene und stark erweiterte Auflage Freiburg/München.
  • Brekle, Herbert Ernst (1987): Was heißt und zu welchem Ende studiert man Sprachwissenschaftsgeschichte? In: Peter Schmitter (Hg.): Zur Theorie und Methode der Geschichtsschreibung der Linguistik. Analysen und Reflexionen. Tübingen 1987, 43–62. (Geschichte der Sprachtheorie 1.)
  • Gardt, Andreas (1999): Geschichte der Sprachwissenschaft in Deutschland. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Berlin/New York.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachkritik in Geschichte und Gegenwart

  • WS 2005/06: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2007: Proseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Die kritische, d. h. wertende Beschäftigung mit Sprache geht zurück bis in die Antike. Sie kann zielen auf die menschliche Sprache als solche, auf eine historische Einzelsprache oder auf den konkreten Sprachgebrauch einzelner Personen. Das Seminar befasst sich mit ausgewählten historischen Beispielen, wobei ein Schwerpunkt auf der Sprachkritik der Neuzeit (seit dem 17. Jh.) liegt. Daneben werden wir selbst sprachkritisch tätig sein.

Literatur:

  • Gloy, Klaus (1998): Sprachnormierung und Sprachkritik in ihrer gesellschaftlichen Verflechtung. In: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. Hrsg. v. Werner Besch / Anne Betten / Oskar Reichmann / Stefan Sonderegger. 2. Auflage. 1. Teilbd. Berlin/New York (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2,1), 396–406.
  • Schiewe, Jürgen (1998): Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachreflexion der deutschen Romantik

  • WS 2002/03: Blockseminar (Universität Kopenhagen, Internationales Graduiertenkolleg "Georg Brandes Skolen") [Gehalten in englischer Sprache unter dem Titel Grammatical Cosmopolitanism. German Romantic Language Theory between Nationalism and Internationalism]
  • WS 2008/09: Vorlesung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die Romantik gilt als Beginn der Moderne. Das Thema Sprache spielt seit den Uranfängen der deutschen Romantik bei Johann Gottfried Herder eine wichtige Rolle nicht nur im literarischen (poetologischen), sondern auch im philosophischen Diskurs. Man kann behaupten, dass es sogar im Zentrum der gesamten romantischen Theorie steht. Nach einer einführenden Beschäftigung mit der Frage, was unter Romantik überhaupt zu verstehen sei, stehen auf dem Programm: die universalpoetische Dichtungstheorie (v. a. bei A. W. Schlegel und F. Schlegel), die Sprachursprungstheorie (v. a. bei Herder und A. W. Schlegel), der Themenkomplex »Sprache und Erkenntnis« (v. a. bei A. W. Schlegel und W. v. Humboldt), die Rhetorik und Rhetorikkritik (v. a. bei A. Müller und E. T. A. Hoffmann), die Sprachkritik (angefangen bei den Brüdern Schlegel bis hin zu Nietzsche und H. v. Hofmannsthal) sowie die Anfänge der vergleichenden Sprachwissenschaft (v. a. bei W. v. Humboldt und A. W. Schlegel) und der Deutschen Philologie (v. a. bei J. Grimm). Ebenfalls behandelt wird die Frage nach der Konzeption romantischer Sprachtheorie im Spannungsfeld von aufklärerischem Kosmopolitismus und nationalchauvinistischer Engstirnigkeit. Nach Möglichkeit soll das Thema »Sprache in der Romantik« nicht nur auf der Metaebene, sondern auch auf der Objektebene behandelt werden, da sich dasjenige, was die Romantiker sagen, auf signifikante Weise darin spiegelt, wie sie es sagen.

Literatur:

  • Bär, Jochen A. (1999): Sprachreflexion der deutschen Frühromantik. Konzepte zwischen Universalpoesie und Grammatischem Kosmopolitismus. Mit lexikographischem Anhang. Berlin/New York 1999, 582 S. (Studia Linguistica Germanica 50.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Klassiker der Sprachtheorie – August Wilhelm Schlegel

  • SoSe 2010: Hauptseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

August Wilhelm Schlegel gilt als der Hauptvertreter der frühromantischen Sprachreflexion und als ein Gründervater der Vergleichenden Sprach- und Literaturwissenschaft. Zentrale Aspekte seines Sprachdenkens sollen herausgearbeitet werden. Sie sind zu betrachten vor dem Hintergrund des Gesamtwerks, der Biographie des Autors sowie der Sprachreflexion des idealistisch-romantischen Diskurses (z. B. bei F. Schlegel, Schiller, W. v. Humboldt).

Literatur:

  • Bär, Jochen A.: Sprachreflexion der deutschen Frühromantik. Berlin/New York 1999.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Klassiker der Sprachtheorie – Ferdinand de Saussure

  • SoSe 1995: Lektürekurs (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Ferdinand de Saussure (1857–1913) gilt als der Begründer der modernen Sprachwissenschaft und – fälschlicherweise – des Strukturalismus. Das posthum (1916) unter seinem Namen erschienene Werk Cours de linguistique générale (dt. Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft) hat die Linguistik des 20. Jahrhunderts stark geprägt und wird bis heute immer wieder als Lehrbuch eingesetzt. Dieses Buch stammt allerdings nicht von Saussure selbst, sondern wurde von zwei seiner Kollegen, Charles Bally und Albert Sechehaye, verfasst, die anhand mehrerer Vorlesungsmitschriften versuchten, das Sprachdenken Saussures zu rekonstruieren, dabei jedoch viel von ihren eigenen Überzeugungen einfließen ließen, die mit denen Saussures nicht viel zu tun hatten. Im Seminar lesen wir zentrale Passagen des Cours und kontrastieren sie mit einigen mittlerweile bekannten Originalnotizen Saussures, aus denen seine tatsächlichen Ansichten deutlich werden.

Literatur:

  • Saussure, Ferdinand de: Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. Hrsg. v. Charles Bally und Albert Sechehaye unter Mitwirkung v. Albert Riedlinger. Übers. v. Herman Lommel. 2. Aufl. mit einem neuen Register u. einem Nachwort v. Peter von Polenz. Berlin 1967.
  • Jäger, Ludwig (Hg.) (2003): Ferdinand de Saussure. Wissenschaft der Sprache. Neue Texte aus dem Nachlass. Frankfurt a. M.
  • Jäger, Ludwig (1975): Zu einer historischen Rekonstruktion der authentischen Sprachidee F. de Saussures. Düsseldorf.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Klassiker der Sprachtheorie – Karl Bühler    [Thematischer Überblick]
  • WS 1995/96: Lektürekurs (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Karl Bühler (1879–1963) war Mediziner, Psychologe, Philosoph und nicht zuletzt ein bedeutender Sprachtheoretiker. Sein so genanntes Organonmodell des sprachlichen Zeichens von 1934 zählt heute noch zu den Grundlagen der allgemeinen Sprachtheorie. Viel mehr als dieses Zeichenmodell kennt man aber im Allgemeinen nicht von Bühler. Das Seminar versucht daher mittels einer Lektüre ausgewählter Passagen der Bühler'schen Zeichentheorie eine Annäherung an das komplexe Sprachdenken des Autors. Thematisiert werden auch bestimmte Probleme, die das Organonmodell aus heutiger linguistischer Sicht bereitet.

Literatur:

  • Bühler, Karl: Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Mit einem Geleitwort von Friedrich Kainz. Ungekürzter Neudruck der Ausgabe von 1934. Stuttgart/New York 1982. (UTB 1159.)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Ursprüngliche Sprache. Theorie und literarische Realisierungsversuche

  • SoSe 2004: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Ursprünglichkeit oder Natürlichkeit wird – als Postulat oder als tatsächlich behauptete Eigenschaft – der literarischen Sprache spätestens seit der Barockzeit immer wieder zugeschrieben. Dabei geht es prinzipiell um die Auffassung, dass zwischen der Sprache und den durch sie bezeichneten Gefühlen, Absichten und Dingen (d. h. Gegenständen und Sachverhalten) ein unmittelbarer Zusammenhang herrsche bzw. herrschen solle. Vollends im Kontext des Ursprungsdenkens der Goethezeit wird die Suche nach einer »Ursprache«, worin der »Klang des Zeichens« und der "Nachhall der Sachen" zusammenfallen (Jean Paul), zu einem zentralen Motiv der Dichtung. Während jedoch Goethe seine Urpflanze nicht nur suchte, sondern auch fand, konnte die Utopie der Ursprache durch die Konzepte einer Natur- und Volkspoesie (Sturm und Drang; Romantik) bzw. einer phonetischen Poesie der Lautgesten (Expressionismus, Dadaismus) lediglich angenähert werden. – Ziel des Seminars ist die wechselseitige Beleuchtung der sprachphilosophisch-linguistischen und der poetologischen Aspekte des Themas; die Lektüre theoretischer und literarischer Texte soll sich daher abwechseln. Behandelt werden u. a. Herder, die Brüder Schlegel, Arnim, Brentano, die Brüder Grimm, Nietzsche, Hofmannsthal, Cassirer und Heidegger. (Ein Reader wird zur Verfügung gestellt.)

Literatur:

Wird zu Beginn des Semesters genannt.

 


Rhetorik und Stilistik

  • SoSe 2005: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2007: Proseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Rhetorik und Stilistik sind Gegenstandsbereiche der angewandten Sprachwissenschaft. Angemessen scheint folglich nicht allein eine theoretische oder historische Herangehensweise (auf die freilich nicht verzichtet werden kann), sondern auch eine praktische. Geübt werden sollen insbesondere der freie Vortrag und die stilistische Textbearbeitung. Zu behandeln sind daneben Bezüge zur Grammatik und zur Semantik sowie zur Sprachkritik.

Literatur:

  • Ueding, Gert / Bernd Steinbrink: Grundriß der Rhetorik. Geschichte – Technik – Methode. 3. Aufl. Stuttgart/Weimar 1994.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Grammatische Diagnostik

  • SoSe 2008: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Aktive Grammatikkenntnisse erwirbt man nur durch praktische Arbeit. Im Seminar werden durch gemeinsame Lektüre ausgewählter literarischer Texte grammatische Phänomene diagnostiziert und Analysen erarbeitet. Dabei wird sich herausstellen, dass die grammatische Beschreibung sprachlicher Äußerungen ein wichtiges und tragfähiges Interpretationsinstrument darstellt. Die sichere Handhabung dieses Instruments ist das Lernziel des Semesters.

Literatur:

Die gängigen Grammatiken des Deutschen.

 


Linguistische Hermeneutik

  • WS 2009/10: Oberseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2010: Oberseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2010/11: Vorlesung (RWTH Aachen, Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft)

Gegenstand:

Theorie und Praxis der linguistischen Textinterpretation. Thematisiert werden anhand ausgewählter Beispiele neue Methoden.

Literatur:

Wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Literaturlinguistik

  • SoSe 2009: Hauptseminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Das Interesse an der Frage, mit welchen Methoden man Texte interpretiert, eint Literaturwissenschaft und Linguistik. Das Seminar möchte die Einigkeit zur Einheit werden lassen. Im Zentrum stehen Versuche, spezifisch linguistische Methoden (solche der lexikalischen, der Satz- und der Textsemantik) auf literarische Texte verschiedener Epochen und Gattungen anzuwenden. Aus literaturwissenschaftlicher Sicht können sie als Ansätze eines »Close Reading« erscheinen. Sie sind zu ergänzen durch Methoden der Inter- sowie der Transtextualität, d. h., der Blick richtet sich vom Einzeltext z. B. auf das Gesamtwerk eines Autors, auf vergleichbare Texte anderer Autoren, auf Bezugstexte (z. B. die Bibel, die Ilias ...) sowie auf die kulturhistorischen Hintergründe des Werks ebenso wie im Werk. In der Lehrveranstaltung stehen theoretische und praktische Herangehensweisen gleichberechtigt nebeneinander.

Literatur:

Die Artikel Hermeneutik, Kontext und Werkimmanente Interpretation im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Historische Lexikographie

  • SoSe 2009: Hauptseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Seit Jahrzehnten ist Heidelberg ein Zentrum der historischen Lexikographie. Großprojekte wie das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch oder das Deutsche Rechtswörterbuch sind hier beheimatet. Das Seminar soll unter Nutzung der Heidelberger Infrastruktur Theorie und Praxis der historischen Lexikographie behandeln. Diskutiert werden sollen u. a. Fragen der Wörterbuchtypologie, der Korpusbildung, der Artikelstrukturierung, des Umgangs mit Belegen sowie (zentral) der Bedeutungserläuterung. Ebenso ist die Frage nach den Aufgaben und der gesellschaftlichen Relevanz historischer Wörterbücher zu stellen.

Literatur:

Wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprache und historische Erkenntnis

  • SoSe 2005: Arbeitsgruppe (Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes)
  • WS 2007/08: Hauptseminar (Universität Gießen, Institut für Germanistik)

Gegenstand:

Historische Erkenntnis kann ausschließlich aus Überlieferungsträgern gewonnen werden. Die mit Abstand aussagekräftigsten Überlieferungsträger sind sprachliche Zeugnisse; es ist kaum möglich, etwas über die Vergangenheit zu erfahren, ohne historische Quellenexte zu studieren. Dabei stellt sich folgende erkenntnistheoretische Frage: Sind historische Gegebenheiten außersprachliche Realität(en), die man aus ihren sprachlichen Hüllen freilegen muss, oder existiert zumindest ein Großteil historischer Gegebenheiten ausschließlich in Texten, ist demnach sprachlich konstituiert, so dass die Rede von der Entfernung von Hüllen unzutreffend wäre? – Aus den möglichen Antworten auf  diese grundsätzliche Frage, die anhand einiger Beispiele behandelt werden sollen, ergeben sich unterschiedliche methodische Ansätze. Auch diese werden besprochen. Falls Interesse besteht, können einige von ihnen auch empirisch erprobt werden.

Literatur:

  • Werlen, Iwar: Sprachliche Relativität. Eine problemorientierte Einführung. Tübingen/Basel 2002 (UTB 2319).
  • Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. Tübingen, 6. Aufl. 1990.
  • Goertz, Hans-Jürgen (2001): Unsichere Geschichte. Zur Theorie historischer Referentialität. Stuttgart. (Reclams Universalbibliothek 17035)
  • Lorenz, Chris (1997): Konstruktion der Vergangenheit. Eine Einführung in die Geschichtstheorie. Köln/Weimar/Wien.
  • Reichmann, Oskar (2004): Die weltbildende Kraft der Sprache. In: Weltbilder. Hrsg. v. Hans Gebhardt / Helmuth Kiesel. Berlin/Heidelberg, 285–328. (Heidelberger Jahrbuch 47 [2003].)

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Die »Wörter des Jahres« aus linguistischer Sicht

  • WS 2008/09: Hauptseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die »Wörter des Jahres« werden von der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden seit 1971 gewählt und bekannt gegeben. Die Aktion fand Nachahmung u. a. in den USA, in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. Neben einer Beleuchtung des Auswahlverfahrens und der Auswahlkriterien aus linguistischer Sicht geht es unter anderem darum, die Wörterlisten unter kulturhistorischem Aspekt zu betrachten: (Wie) bilden sie die Themen und Debatten des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts ab? Gibt es eine Möglichkeit, aus ihnen etwas über Gesellschaft, Mentalität, kollektives Bewusstsein zu erfahren? – Im Rahmen eines angestrebten Publikationsprojekts besteht für die Studierenden die Möglichkeit, kleine wissenschaftsjournalistische Texte über einzelne Wörter der Jahre seit 2003 zu publizieren. Es wird eine Einführung in die Textsorte, in die Grundlagen des wissenschaftlichen bzw. wissenschaftsjournalistischen Schreibens sowie eine redaktionelle Betreuung geben.

Literatur:

  • Bär, Jochen A. (Hg.) (2003): Von »aufmüpfig« bis »Teuro«. Die »Wörter der Jahre« 1971–2002. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich.

 


Praktische Aspekte der Textproduktion

  • SoSe 1994: Übung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2000: Übung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2002/03: Übung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • SoSe 2003: Übung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Textproduktion gehört ebenso zum täglichen Brot des Sprach- und Literaturwissenschaftlers wie Textrezeption. Gleichwohl kommt sie hierzulande in der Ausbildung oft genug zu kurz. Das gilt insbesondere für die Textsorten allgemein verständlicher Wissenschaftsprosa. Nicht umsonst stehen deutsche Germanisten gemeinhin in dem traurigen Ruf, die deutsche Sprache schlecht zu behandeln. In der Überzeugung, dass man Schreiben nur durch Schreiben lernen kann, biete ich eine praktische Übung an, in deren Rahmen die Studierenden selbst Texte verfassen und über anfallende Probleme der Textproduktion sowie über Lösungsansätze diskutieren sollen. Die Bandbreite möglicher Themen reicht vom gezielten Einsatz allgemeiner Hilfsmittel (z. B. Wörterbücher) über den gedanklich-sprachlichen Gestaltungsprozess (»Was sage ich, und wie?«) bis hin zur angewandten Stilistik (»Schleifen« von Sätzen etc.). Um welche Arten von Texten es sich handeln soll, ist bewusst offen gelassen; hier besteht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, ihre eigenen Interessensgebiete einzubringen. Denkbar sind die »akademischen« Textsorten (Referat, Vortrag, wissenschaftliche Hausarbeit, Aufsatz usw.) ebenso wie ihre potentiellen Übergangsformen zum literarischen Bereich (z. B. Essay), dann aber auch journalistische Textsorten (Bericht, Rezension, Glosse), schließlich spezifisch literarische, etwa Kurzgeschichte, Erzählung oder Ähnliches. – Die großen Formen (Roman) ebenso wie aus anderen Gründen der Bereich Lyrik bleiben ausgeschlossen; eine adäquate Behandlung derselben wäre im Rahmen einer solchen Veranstaltung nicht möglich.

Literatur:

Wird ggf. im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachberatung – Sprachkritik

  • SoSe 2009: Hauptseminar (Universität Kassel, Institut für Germanistik)
  • WS 2009/10: Hauptseminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Der Begriff der Sprachpflege ist in der Linguistik umstritten. Bis in die 1950er Jahre hinein bestand allgemein kein Zweifel daran, dass Sprachwissenschaft auch normativ sein darf; führende Fachvertreter hatten kein Problem damit, sich auch sprachpflegerisch zu engagieren. Als hingegen die Germanistik in den 1960er Jahren die Sprache des »Dritten Reichs« und zunehmend auch ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten begann, setzte sich im Fachdiskurs immer mehr die Meinung durch, dass die Linguistik die Sprache und ihren historischen Wandel nicht bewerten, sondern nur beschreiben solle. Die Bewertung überließ man – nolens volens – den »interessierten Laien«, die sich in Vereinen wie der Gesellschaft für deutsche Sprache organisierten und deren Tätigkeit man wissenschaftlicherseits gemeinhin mit Geringschätzung betrachtete. Erst seit den späten 1990er Jahren setzt sich allmählich wieder die Vorstellung durch, dass es eine »Sprachpflege auf wissenschaftlicher Grundlage« (Uwe Förster) geben könne, dürfe und möglicherweise auch sollte.
    Das Seminar befasst sich mit ausgewählten Versuchen (W. Dieckmann, H. Glück, A. Greule, G. Kolde, J. Schiewe, R. Wimmer u. a.), die Kluft zwischen Linguistik und Laienöffentlichkeit zu überbrücken. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach dem Begriff der sprachlichen Norm. Der Praxisbezug wird hergestellt durch Einblicke in die Arbeit sprachberatend und/oder sprachkritisch tätiger Institutionen wie der Dudenredaktion, der Gesellschaft für deutsche Sprache oder des Vereins Deutsche Sprache. Die Studierenden lernen konkrete, von Laien häufig gestellte Fragen zu sprachlichen Themen und die gängigen Hilfsmittel bei ihrer Beantwortung kennen; in eigenen Übungen zur Textsorte »Sprachauskunft« gewinnen sie einen Eindruck vom Berufsbild »Sprachberater/-in«.

Literatur:

  • Bär, Jochen A. (2002): Darf man als Sprachwissenschaftler die Sprache pflegen wollen? Anmerkungen zu Theorie und Praxis der Arbeit mit der Sprache, an der Sprache, für die Sprache. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 30, 222–251.
  • Biere, Bernd Ulrich / Hoberg, Rudolf (Hgg.) (1995): Bewertungskriterien in der Sprachberatung. Tübingen.
  • Förster, Uwe (2000): Sprachpflege auf wissenschaftlicher Grundlage. Beiträge aus drei Jahrzehnten. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich.
  • Gloy, Klaus (1998): Sprachnormierung und Sprachkritik in ihrer gesellschaftlichen Verflechtung. In: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. Hrsg. v. Werner Besch / Anne Betten / Oskar Reichmann / Stefan Sonderegger. 2. Auflage. 1. Teilbd. Berlin/New York (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2,1), 396–406.
  • Müller, Gerhard (1998): Normen und Normbedürfnisse aus Sicht der Sprachberatung. In: Der Deutschunterricht 50, Heft 3, 61–66.
  • Schlosser, Horst Dieter (1993): Die Pflege der deutschen Sprache als Kultivierung der Vielfalt. In: Der Sprachdienst 37, 159–161.
  • Stöckhardt, Julia (2000): Sprachpflege: Was, wozu, für wen, wie? Vier Fragen – vier Thesen. In: Der Sprachdienst 44, 204–209.
  • Wiechers, Silke (2001): »Wir sind das Sprachvolk« – aktuelle Bestrebungen von Sprachvereinen und -initiativen. In: Muttersprache 111, 147–162.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Fachdidaktik Deutsch

  • WS 1994/95: Übung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die Übung soll praktische Grundkenntnisse der Didaktik am Beispiel Fachdidaktik im Bereich Deutsch vermitteln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit verschiedenen pädagogisch-didaktischen Methoden und Instrumenten vertraut gemacht und sollen diese in der Planung und Durchführung einer Unterrichtsstunde zu einem selbst gewählten Thema (Sprach- oder Literaturwissenschaft) anwenden. Die "Lehrproben" werden supervidiert und anschließend im Plenum diskutiert.

Literatur:

  • Bovet, Gislinde / Volker Huwendiek (Hgg.) (2000): Leitfaden Schulpraxis. Pädagogik und Psychologie für den Lehrberuf. 3., erw. u. bearb. Aufl. Berlin.
  • Essen, Erika (1959): Methodik des Deutschunterrichts. 2., neu bearb. Aufl. Heidelberg.
  • Klippert, Heinz (2004): Methodentraining. Übungsbausteine für den Unterricht. 14., überarb. Aufl. Weinheim/Basel.
  • Meyer, Hilbert (1989): Unterrichtsmethoden II: Praxisband. 2., durchges. Aufl. Frankfurt a. M.
  • Peterssen, Wilhelm (1998): Handbuch Unterrichtsplanung: Grundfragen, Modelle, Stufen, Dimensionen. München.
  • Ulshöfer, Robert (1964; 1980; 1981): Methodik des Deutschunterrichts. Bd. 1: Unterstufe. Bd. 2: Mittelstufe I. Bd. 3: Mittelstufe II. Stuttgart.

Weitere Literatur wird ggf. im Laufe des Semesters genannt.

 


Sprachwissenschaftliche Propädeutik

  • SoSe 1997: Übung (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die Übung soll mit geisteswissenschaftlichen, speziell mit linguistischen Denkweisen und Arbeitsmethoden vertraut machen. Eine herausgehobene Rolle spielt die Erstellung und Analyse von Textkorpora, die an ausgewählten Beispielen vorgestellt wird und auf Wunsch von den Studierenden in praktischer Arbeit selbst engeübt werden kann. Die Studierenden können auch aktuelle eigene Projekte (z. B. Hausarbeiten) im Plenum vorstellen und unter methodologischem Aspekt zur Diskussion stellen.

Literatur:

Wird ggf. im Laufe des Semesters genannt.

 


Linguistische Themen im Examen

  • WS 2008/09: Oberseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)
  • WS 2010/11: Oberseminar (RWTH Aachen, Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft)

Gegenstand:

Im Examenskolloquium werden einschlägige Examensthemen der Germanistischen Linguistik anhand von Thesen diskutiert (Erste Staatsprüfung, Bachelor, Master, Magister). Von besonderer Bedeutung ist die Teilnahme an der ersten Sitzung des Examenskolloquiums, weil in dieser Sitzung der Semesterplan erstellt wird. In der ersten Sitzung des Examenskolloquiums werden die Wünsche und Interessengebiete der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sondiert und ein Themenplan für die weiteren Sitzungen vereinbart. In den folgenden Sitzungen wird für die Prüfungskandidaten ausführlich erläutert, welche Kompetenzen (unabhängig von den Prüfungsthemen) von den Examenskandidatinnen und -kandidaten in der Prüfungssituation erwartet werden und welche Strategien bei der Vorbereitung auf die Klausur und die mündliche Prüfung zu berücksichtigen sind. Im Anschluss geht es in diesem Kolloquium inhaltlich um von den Examenskandidaten für die Klausuren und mündlichen Prüfungen ausgewählte Prüfungsthemen. Zu diesem Zwecke werden die Studienschwerpunkte (inkl. Literaturüberblick) anhand selbst formulierter Thesen von den Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt und im Plenum diskutiert.

Literatur:

Wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Deutsch als Fremdsprache

  • SoSe 1998: Blockseminar (Universität Heidelberg, Internationales Studienzentrum)

Gegenstand:

Das Seminar soll zu Grundkenntnissen der deutschen Sprache in Wortschatz und Grammatik verhelfen. Zielgruppe sind internationale Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich im Rahmen eines einjährigen Forschungsstipendiums in Deutschland aufhalten.

Literatur:

Wird ggf. im Laufe des Semesters genannt.

 


Ästhetische Kommunikation: Kunsttheorien der Aufklärung und Romantik

  • WS 1997/98: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

Die Kunsttheorien der Aufklärung und der Romantik (Kunsttheorie hier im weiten Sinn verstanden, der auch die Poetik und Literaturtheorie einschließt) sind nicht im nationalen, sondern allein im europäischen Kontext zu behandeln. Gleichwohl liegt der Schwerpunkt dieser Lehrveranstaltung auf den Beiträgen deutscher Autoren, wobei auch hier selbstverständlich eine Auswahl getroffen werden muss. Wir befassen uns mit zentralen theoretischen Texten folgender Autoren: A. G. Baumgarten, G. E. Lessing, J. G. Herder, I. Kant, J. W. Goethe, F. Schiller, A. W. Schlegel und F. Schlegel (bei Bedarf und Interesse können darüber hinaus weitere Autoren behandelt werden); Aufgabe ist eine die kommunikativen Rahmenbedingungen berücksichtigende diskurshistorische Beschäftigung mit einer herausragenden Epoche der europäischen Geistesgeschichte.

Literatur:

Die einschlägigen Bände bzw. Kapitel der gängigen Literaturgeschichten. Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Musikästhetik im 19. Jahrhundert. Lektüre deutschsprachiger Texte

  • WS 2006/07: Proseminar (Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar)

Gegenstand:

An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert erlebt der kunsttheoretische und ästhetische Diskurs in Deutschland einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel: War während des 18. Jahrhunderts die Literatur als die vornehmste der Künste und gleichsam als Leitdisziplin gesehen worden, so nimmt zu Beginn des 19. Jahrhunderts mehr und mehr die Musik diese Stellung ein. Autoren wie W. H. Wackenroder, L. Tieck und die Brüder Schlegel entdecken die Musik als Universalkunst und legen die Grundlagen für die philosophische Aufwertung der Musik, die dann später die literarischen Arbeiten eines E. T. A. Hoffmann und die theoretischen Entwürfe z. B. von R. Schumann, R. Wagner und F. Nietzsche bestimmt. — Das Seminar thematisiert anhand ausgewählter Texte das Reden über Musik von Philosophen, Literaten und Musikern des 19. Jahrhunderts. Bei der Arbeit mit den Texten sollen ein allgemeiner Überblick über die Musik- sowie Literatur- und Philosophiegeschichte des 19. Jahrhunderts einerseits und andererseits Kenntnisse diskurslinguistischer und historisch-semantischer (begriffsgeschichtlicher) Methoden erworben werden.

Literatur:

Wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Literatur und Recht

  • SoSe 2008: Arbeitsgruppe (Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes)

Gegenstand:

Recht ist nicht nur »das, womit sich Juristinnen und Juristen beschäftigen«, sondern zugleich auch einer der zentralen Gegenstandsbereiche für alle, die sich mit Kultur- und Geistesgeschichte befassen. Wie stark Rechtsbegriffe das kollektive Bewusstsein einer Kulturgemeinschaft prägen, zeigt ein Blick in den Sprichwort- und Redensartenschatz: Rechtsformeln wie »Kind und Kegel« oder »gang und gäbe« sind ebenso in die Idiomatik eingegangen wie Bezeichnungen bestimmter (heute zumeist rein historischer) Rechtshandlungen, z. B. »jemanden an den Pranger stellen«, »jemanden auf die Folter spannen«, »über jemanden den Stab brechen« oder »für jemanden die Hand ins Feuer legen«.
     Eine wichtige Rolle spielt das Recht auch in Literatur und Dichtung. Dabei begreift das Thema »Literatur und Recht« nach unserem Verständnis (mindestens) zwei völlig unterschiedliche Dimensionen: zum einen die Frage, wie »Recht« als Gegenstand literarischer Behandlung erscheint, zum anderen die Frage, ob Juristen als literarische Autoren gegenüber Nichtjuristen bestimmte Spezifika aufweisen.
     »Recht« als Gegenstand literarischer Darstellung ist vielseitig und kann selbstverständlich nur exemplarisch behandelt werden. In Rede stehen u. a. Recht, Gerechtigkeit, Rechtsprechung, Strafe, Vergeltung, die jeweils anhand ausgewählter Texte fokussiert werden sollen. Es geht uns dabei zugleich um die Exemplifikation verschiedener Methoden der Literaturinterpretation, beispielsweise den kulturhistorisch orientierten und den historisch-semantischen Interpretationsansatz.
     Die Frage, ob Juristen besonders, d. h. anders schreiben als Nichtjuristen wird einerseits theoretisch-methodologisch, will sagen: hinsichtlich der Bedingungen der Möglichkeit ihrer Beantwortung, andererseits praktisch-empirisch, also wiederum anhand ausgewählter Beispiele, zu betrachten sein.
     Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende der Rechtswissenschaft, der Philologien, der Philosophie und der Geschichts- und Sozialwissenschaften, darüber hinaus an alle Interessierten, die bereit sind, sich in literaturwissenschaftliche und juristische Methoden und Denkweisen einzuarbeiten. Grundkenntnisse der europäischen Kulturgeschichte sowie zumindest der deutschen und der englischen Literaturgeschichte werden vorausgesetzt.

Literatur:

  • Hermeneutik1/2. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Gemeinsam mit Georg Braungart, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller, Friedrich Vollhardt und Klaus Weimar hrsg. v. Harald Fricke. Bd. 2. Berlin/New York 2000, 25–31.
  • Kontext. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Gemeinsam mit Georg Braungart, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller, Friedrich Vollhardt und Klaus Weimar hrsg. v. Harald Fricke. Bd. 2. Berlin/New York 2000, 333–337.
  • Pastor, Eckart: »Du bist hier Partei!« Theodor Storms Novelle »Draußen im Heidedorf« und ihre Erzähler. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 44 (1995), 23–40.
  • Posner, Richard A.: The Reflection of Law in Literature. In: ders.: Law and Literature. Harvard 1998, 11–48.
  • Recht. In: Deutsches Rechtswörterbuch. Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache. Hrsg. v. der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Bd. XI, Heft 1/2: Rat – Rechtbesitzer. Weimar 2003, 261–302.
  • Recht, Gerechtigkeit. In: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Hrsg. v. Otto Brunner / Werner Conze / Reinhart Koselleck. Bd. 5. Stuttgart 1984, 231–311.
  • Recht. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 24. Berlin/New York 2003, 209–224.
  • Rölleke, Heinz: Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche. Bad Homburg v. d. H./Berlin/Zürich 1970. (Com­mentatio 1.)
  • Segeberg, Harro: Theodor Storm als »Dichter-Jurist«. Zum Verhältnis von juristischer, moralischer und poetischer Gerechtigkeit in den Erzählungen »Draußen im Heidedorf« und »Ein Doppelgänger«. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 41 (1992), 69–82.
  • Sternthal, B.: Juristen als Schriftsteller. Porträts dichtender Rechtsgelehrter. Wien 2006.
  • Werkimmanente Interpretation. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Gemeinsam mit Georg Braungart, Harald Fricke, Klaus Grubmüller, Friedrich Vollhardt und Klaus Weimar hrsg. v. Jan-Dirk Müller. Bd. 3. Berlin/New York 2003, 834–837.
  • Wohlhaupter, E. (Hrsg.): Dichterjuristen. 3 Bde. Tübingen 1953; 1955; 1957.

 


Der Phantasiebegriff der deutschen Romantik

  • WS 2000/01: Mittelseminar (Universität Marburg, Institut für Neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaft)

Gegenstand:

Wie weithin bekannt, spielt die Phantasie in der Literatur- und Kunstreflexion der deutschen Romantik eine wichtige Rolle. Als Fahnenwort steht sie im Zusammenhang der romantischen Wendung gegen die Regelpoetik des 18. Jahrhunderts. Das Seminar versucht zunächst eine allgemeine Annäherung an den historischen Diskurs der Romantik. Thematisiert werden sodann wichtige literaturtheoretische Beiträge einiger Autoren der deutschen Romantik (u. a. der Brüder Schlegel und Friedrich von Hardenbergs) im Zusammenhang der Phantasiekonzeption; sie werden exemplarisch den Ansätzen ausgewählter Autoren des 18. Jahrhunderts (z. B. Immanuel Kants) gegenübergestellt. Thematisiert werden auch methodologische Fragen der Begriffsgeschichtsschreibung.

Literatur:

  • Bär, Jochen A. (1999): Sprachreflexion der deutschen Frühromantik. Konzepte zwischen Universalpoesie und Grammatischem Kosmopolitismus. Mit lexikographischem Anhang. Berlin/New York.

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters genannt.

 


Prosaerzählungen des 19. Jahrhunderts

  • WS 2001/02: Hauptseminar (Universität Marburg, Institut für Neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaft)
  • SoSe 2006: Seminar (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Gegenstand:

Im Zentrum des Seminars steht die intensive Beschäftigung mit drei herausragenden Autorenpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, jeweils ausgehend von einer Prosaerzählung: Annette von Droste-Hülshoff (Die Judenbuche), Wilhelm Raabe (Die Innerste) und Theodor Storm (Draußen im Heidedorf). Es werden unterschiedliche methodische Interpretationsansätze (biographischer Ansatz, kulturhistorischer Ansatz, hermeneutisch-textsemantischer Ansatz u. a.) vorgestellt und an den Texten erprobt. Vor dem Hintergrund der Novellentheorie wird zu prüfen sein, ob und inwiefern die drei Texte als Novellen gelten können.

Literatur:

Folgende Primärtexte sind in einer beliebigen Ausgabe (Droste-Hülshoff z. B. bei Reclam) vorab zu lesen:

  • Droste-Hülshoff, Annette von: Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen (1842).
  • Raabe, Wilhelm: Die Innerste (1874).
  • Storm, Theodor: Draußen im Heidedorf. (1872).

Eine einheitliche Edition aller drei Primärtexte, die als Grundlage der gemeinsamen Textarbeit dienen kann, wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt. Sekundärliteratur wird (ebenfalls zu Beginn des Semesters) genannt.

Letzte Änderung: 22.11.2010
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