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Nachwuchsgruppe »Sprachreflexion, Entscheidungs- und Wahrnehmungsprozesse«

Leiterin: Dr. Katharina Jacob (Germanistische Linguistik)

In der Nachwuchsgruppe werden drei Themenfelder erforscht: Sprachreflexion und Sprachkritik, die kommunikative Praxis des Entscheidens und Zeitwahrnehmung an der Schnittstelle zwischen Grammatik, Lexikon und Kognition.

Sprachreflexion und Sprachkritik

In diesem Themenfelder wird die Praxis wertender Sprachreflexion als Indikator für spezifische Deutungs- und Handlungsweisen einer Sprachkultur historisch und gegenwärtig untersucht und in europäischer Perspektive verglichen. Dieses Forschungsinteresse ist eng an die Arbeit der Projektgruppe Europäische Sprachkritik Online (ESO) (http://europsprachkritik.com/) des Europäischen Zentrums für Sprachwissenschaften (EZS) in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim geknüpft. Seit 2017 publiziert die Projektgruppe das periodische fünfsprachige Handbuch Europäische Sprachkritik Online (HESO) bei heiUP (https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/index.php/heso/issue/view/2372).

  • Studentische Hilfskraft/Redaktionsleiterin seit 2025: Luisa Gangi
  • Studentische Hilfskraft/Redaktionsleiterin seit 2022: Lara Trefzer
  • Wissenschaftliche Hilfskraft/Redaktionsleiterin, 2017–2025: Vanessa Münch

Kommunikative Praxis des Entscheidens

In diesem Themenfeld wird das Zusammenspiel zwischen intentionalen und nicht-intentionalen Praktiken und emergenten Sprachgebrauchsformationen kollektiven Entscheidens in den Blick genommen. Die am Projekt beteiligten Personen möchten (a) nicht-intentionales Sprachverhalten sowie emergente Sprachgebrauchsformationen beim kollektiven Entscheiden systematisch und unter Einbezug der Rahmenbedingungen und Situierungen untersuchen, (b) die Analyseergebnisse in Beziehung zu bereits erforschten Praktiken intentionalen Entscheidens setzen und hierbei (c) nicht nur institutionell gesteuertes Entscheiden analysieren, sondern vor allem öffentliches und privates Entscheiden in der Face-to-Face-Kommunikation sowie Entscheiden in Diskursen, in denen sich die Individuen nicht kennen, sondern lediglich über ein Diskursgegenstand (z.B. Thema, Interesse, Problem) auf transtextueller Ebene miteinander kommunizieren. Die Forschungsarbeit ist in einem interdisziplinären Projekt zum kollektiven Entscheiden verankert, in dem ein enger Austausch zwischen der Linguistik, der Biologie und Physik erfolgt (https://www.hadw-bw.de/group/23/modellierung-linguistik-biologie-physik) und welches im WIN07-Kolleg der Heidelberger Akademie der Wissenschaften beheimatet ist.

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Doktorand (Linguistik), 2019–2013: Jöran Landschoff (Disputation der Doktorarbeit mit dem Titel „Meinungsdynamik und Erwartungsstruktur im sozialen System Twitter“ erfolgte im Februar 2025; Erstgutachterin: Dr. Katharina Jacob, Zweitgutachter: Prof. Dr. Joachim Scharloth)
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Teilprojektleitung Physik), 2019–2023: Dr. Carsten Littek
  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Teilprojektleitung Biologie), 2019–2021: Dr. Eva Wolf
  • Hilfskräfte waren: Leyla Rommel, Stefan Jansen, Marcel Kückelhaus und Jacqueline Helbig

Zeitwahrnehmung AN DER SCHNITTSTELLE ZWISCHEN GRAMMATIK, LEXIKON UND KOGNITION

In diesem Themenfeld wird untersucht, wie Zeit wahrgenommen und konzeptualisiert wird. Ziel dabei ist es, die linguistische Zeitforschung der letzten ca. 40 Jahre zusammenzuführen, relevante und vor allem in der Linguistik bewährte Konzepte theoretisch zu bündeln. Parallel dazu werden auf der empirischen Basis eines schriftsprachlichen Textkorpus, das sich über verschiedene Wissensdomänen erstreckt, musterhafte Relationen zwischen Zeitmarkern auf der sprachlichen Oberfläche (Formebene) herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer kommunikativen Einbettung in Texten (Funktionsebene) gedeutet. In diesem Themenfeld ist auch das Habilitationsprojekt von Dr. Katharina Jacob zum Thema „Emergente Temporalität in Text- und Redesammlungen aus den Domänen Recht, Politik, Wirtschaft und Medizin. Relationen zwischen zeitindizierenden und nicht-zeitindizierenden Mitteln und die Rolle von Textprinzipien an der Schnittstelle zwischen Grammatik, Lexikon und Kognition“ zu verorten.

  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin (04/2025–09/2025):  Dr. Oksana Khrystenko
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter (08/2019-10/2019): Henrik Schmidtke
  • Hilfskräfte waren/sind: Maja Peer, Luisa Gangi, Jacquline de Pont, Sarah Uhrig, Christoph Schneider, Lea Dortschy

GAstProFESSUR von Prof. Dr. Joachim SCHarloth

Von 2020 bis 2023 war an die Nachwuchsgruppe die Gasprofessur von Prof. Dr. Joachim Scharloth (Tokyo) gebunden. Sie wurde durch das Programm „Expanding Internationality“ der Exzellenzstrategie der Universität Heidelberg gefördert. Die Nachwuchsgruppe hat im Bereich der computergestützten Textanalyse und bei der Auseinandersetzung mit Sprachideologien im europäischen Vergleich von der Kooperation mit Joachim Scharloth sehr profitiert. Er hat außerdem das Zweitgutachten der Doktorarbeit von Jöran Landschoff übernommen.

Transkriptionsprojekt zur interdisziplinären Wissenschaftskommunikation (abgeschlossen)

Hilfskraft/Projektkoordination: Amelie Ewald
Hilfskraft: Olesya Davydenko
Hilfskraft: Yannik Hampf
Hilfskraft: Rosalie Steinbrecher

Weitere Hilfskräfte in abgeschlossenen Projekten

Jonas Göbel (WiSe 2015/2016; für aufwendige Lehrveranstaltung)
Evi Schedl (SoSe 2015–WiSe 2015/2016; Projekt zur forschungsorientierten Lehre)
Marcus Scheiber (SoSe 2015–WiSe 2015/2016; Projekt zur forschungsorientierten Lehre)
Hanna Strub (06/2019–05/2020; Endredaktion des Sammelbandes „Sprache und Empathie“)

Die Nachwuchsgruppe wurde/wird im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert; größtenteils wurde sie 2019 bis 2023 durch die Heidelberger Akademie der Wissenschaften gefördert; 2019 und 2022 wurde sie außerdem durch das Gleichstellungsbüro der Universität Heidelberg/Clearingstelle Wissenschaft und Familie gefördert.